Baden, 9. Oct. 1893
Herzogshof

Geehrter Herr!

Samstag, bei Einlangen der Statuten von der Druckerei, erlaubte ich mir 1 Ex. derselben behufs nochmaliger Durchsicht mitzunehmen, und glaube Ihnen einige Bemerkungen mit der Bitte um freundliche Prüfung übermitteln zu sollen, umsomehr da das stehen gebliebene Wort Begründer (§ 3. I.) ohnehin noch eine kl. Correctur nöthig macht.

Sie finden meine Bemerkungen auf beiliegendem Statuten-Ex. verzeichnet; falls diese später in der vorliegenden Form verwendet werden sollen, wäre ein Kopf wünschenswerth;

weiters ad 1 Die Beisetzung des Wortes Ungarn kann uns vielleicht einmal nutzen, wenn wir etwas von einer ungarischen Behörde brauchen, auch glaube ich ist damit eine in den heimischen Verhältnissen begründete Erweiterung des Programms gegeben.

ad 4. Die Ersetzung des Wortes „Buchhändler“-Preises würde ich sehr befürworten. Ich würde aber nach reiflicher Erwägung und nach erfolgter Zustimmung von Prof. Adler [durchgestrichen: im Gegensatze] in Abänderung des Commissionsbeschlusses vorschlagen, daß die Mitglieder der leitenden Commission die Publicationen unentgeltlich erhalten, u. begründe das wie folgt: Da für den Bezug durch die Mitgl. der leit. Commiss. gar nicht vorgesehen war, so gieng mein Antrag von der Absicht aus, diese Lücke auszufüllen, war aber (wie ich glaube) nicht weitgehend genug. – Als Verleger, der alle Exemplare in Händen hat, bin ich der am wenigsten betheiligte und mache obigen Vorschlag, der mir nur billig erscheint. Wenn Hofrath Hanslick einverstanden ist so könnte – falls es der Behörde gegenüber noch geht – entweder im Circularwege die Zustimmung der Mitglieder eingeholt oder die nachträgliche Indemnität angesucht werden.

Falls Sie sich mit Adler (der, wie erwähnt, mit letzterem Vorschlage einverstanden ist) ins Einvernehmen setzen wollen, so wissen Sie wohl seine Adresse (Siegenfeld).

Um gelegentliche Antwort bittend zeichnet
Ihr ganz ergebener
C. Aug. Artaria